Kitzbüheler Radmarathon 2024

Es war heuer am 8.September bereits seine vierte Auflage, der RC-Neulengbach war zum zweiten Mal am Start. Sabine (Kornelson) hatte im Vorjahr ein DNF (did not finish), und merzte dieses nun fulminant aus!

Was für die Skifahrer im Winter die Streif, ist für die Radfahrer im Sommer das Horn! Start dieses Radrennens ist in Kitz, Das Ziel der Klassik-Strecke ist das Kitzbüheler Horn. Natürlich oben. Alternativ gibt es die Kitz-Strecke, diese hat als Ziel die sehenswerte Altstadt in Kitzbühel.

Vier Teilnehmer vom RC-Neulengbach reisten in den Westen zu diesem attraktiven Rennen: Sabine Kornelson, Andreas Müller, Michael Janotta und Karl Pötzl. Allesamt Wiederholungstäter, alle für die Strecke aufs Horn angemeldet und motiviert. Zumal das Wetter im Vergleich zum Vorjahr heuer perfekt war! „Aus dem Rennen im Vorjahr haben wir schmerzlich gelernt“, resümiert Müller,  „Heuer montierte ich extra für das Horn eine leichte Übersetzung!“ legt er sein Setup offen.

Zwischen dem Start und dem Horn liegen 216km und 4600hm. Den Pass Thurn galt es als erstes, und auch einfachstes Hindernis zu überwinden. Hier geht es auf 1273m hoch. Die Temperatur war angenehm frisch, da der Start um 6.30 Uhr erfolgte, und das Tempo war noch gut machbar. Der Gerlos Pass ist bereits ein Scharfrichter. „Die Strecke geht die alte Straße hoch, da sind ganz fiese Rampen zu befahren“ erzählt Karl von seinen Leiden auf diesem Abschnitt. Spitzen von 17% erwarteten die Teilnehmer hier. Die Gespräche im Feld wurden zunehmend weniger in diesem Anstieg… Nach der Abfahrt geht es durch das Zillertal zum Kerschbaumer Sattel. Immer wieder trafen sich die vier Teilnehmer vom RC-Neulengbach. „Besonders hier, in diesem flachen und schnellen Abschnitt, ist es wichtig eine passende Gruppe zum Mitfahren zu haben. Das spart ganz viele Körner!“ ist sich Michael der Auswirkungen einer Solofahrt bewusst und weis seine Gruppe zu schätzen.

Der Kerschbaumer Sattel bildet den Übergang vom Ziller- in das Alpbachtal. Auch er weist Rampen bis zu 14% auf. Mit zunehmender Temperatur und steigender Ermüdung der Teilnehmer – hier hat man ca. die Hälfte der Strecke hinter sich (oder noch vor sich, das liegt im Auge des Betrachters …) – fordern auch diese 560 Höhenmeter ihren Tribut. Doch wo es rauf geht, muss man runter auch wieder. Spitzengeschwindigkeiten von über 80km/h zeigt der Radcomputer an. In einer Gruppe, auf einer Strecke welche man nicht kennt, erzeugt das manchmal ein mulmiges Gefühl.

Nach einer Schleife über Pinegg kommt nochmals ein essenzieller Abschnitt: Im Verhältnis relativ flach geht es ca. 40 km über Wörgl zurück nach Kitzbühel. Wer hier alleine ist und sich nicht in einer Gruppe abwechseln kann, der verbraucht hier viel Energie. „Ich war allein und hatte mich eigentlich bereits damit abgefunden keine Körner mehr für das Horn zu haben. Ohnehin habe ich zu Beginn bereits überpaced, und jetzt keine Gruppe – das verträgt sich nicht“ berichtet Sabine. Das Glück der Tüchtigen kam in Form von C. Strasser: Der Ausnahme-Ultraathlet kam mit einer großen Gruppe heran, welche er anführte. Sein Tempo war optimal, und so hatte Sabine Windschatten bis zum Horn und konnte Kräfte sparen!

Nach 200 schweren km noch aufs Kitzbüheler Horn fahren?
Die Beine schreien NEIN!, das Herz säuselt leise ja …..

Das Reglement erlaubt es, sich auf der Strecke zu entscheiden, ob man auf flacher Strecke in die Altstadt ins Ziel fährt, oder man in Kitz links auf das Horn abbiegt und oben, auf 1670 m, ins Ziel fährt. Als Belohnung gibt es in der Altstadt ein T-Shirt, am Horn ein Rad-Trikot. Mehr Argumente benötigt es ja nicht, oder?

Das Kitzbüheler Horn ist der End Gegner der vier Teilnehmer vom RC-Neulengbach. Alle Vier entschieden sich für die „Radtrikot-Variante“. Das bedeutet: 966 hm auf 7,6 km. 12,7% durchschnittliche Steigung. Nicht umsonst ist dieser Abschnitt regelmäßig in der Tour-of-Austria (vorm. Österreich Rundfahrt) für die Profis enthalten! Die Hobbyfahrer können nun buchstäblich „erfahren“ wie den der Vergleich mit einem Profi ist: Die virtuelle Welt macht es möglich. Die Segment-Zeit auf Strava (eine sozial-Media Plattform) sagt die Wahrheit. Die Wahrheit ist: die Profis sind doppelt so schnell in der Auffahrt! Interessant und ernüchternd gleichzeitig. Egal wie viel Fantasie man hat: Eigentlich ist es unvorstellbar …

Letztendlich konnten alle Vier ihr Vorhaben umsetzen und am Alpenhaus ins Ziel fahren. Damit gab es eine 100%ige Erfolgsquote des Radclubs aus dem Wienerwald! Dass Sabine den 2. Platz in ihrer Altersgruppe belegte, entschädigt für das DNF und alle Strapazen!

Die Ergebnisse im Detail:

  • Sabine Kornelson, 8:30, Platz 2 in W50
  • Andreas Müller, 8:21, Platz 40 in M50
  • Michael Janotta, 8:43, Platz 56 in M50
  • Karl Pötzl, 8:14, Platz 36 in M50
  • In der Teamwertung belegte der RC-Neulengbach mit einer Gesamtzeit von 25:07:13 damit Platz 13!