„Einmal Hölle und zurück“

… hieß es vergangen Samstag bei der berühmt berüchtigten Salzkammerguttrophy . Schon zum 22. Mal war Bad Goisern Schauplatz dieses Spektakels, bei dem sich heuer rund 4.500 mutige Bikerinnen und Biker auf sieben Strecken an den Start wagten.

Die A-Distanz mit 210,2 Kilometern und 7119 Höhenmetern zählt zu den längsten und anspruchsvollsten Marathon Strecken Europas. Der Wettergott meinte es alles andere als gut mit den 526 Startern auf dieser Strecke, die sich pünktlich um 5 Uhr Früh unter großem Jubel der zahlreichen Fans auf die Strecke wagten. Darunter auch drei Herrschaften unseres Vereins: Karl Pötzl, Josef Müller und Felix Pürstl stellten sich der Herkules-Aufgabe.

 

Für Karl, unseren Langstrecken-Spezialisten, der bereits sechsmal mit Bravour die A-Strecke gefinisht hatte und Josef, der 2018 die M60-Klasse überlegen für sich entscheiden konnte, zählt das größte Mountainbike Event Europas schon zum Fixpunkt im Rennkalender. Mit seinen 19 Jahren startete Felix, normalerweise auf den kürzeren Distanzen erfolgreich unterwegs, erstmals in das große Abenteuer. Nur ein weiterer Teilnehmer, der im neuen Jahrtausend geboren worden war, wagte sich auf die A-Strecke.

 

Bereits am ersten Anstieg setzte starker Regen ein, der unsere Helden das ganze Rennen hindurch begleiten sollte. Das machte die ohnehin zum Teil schwierigen Abfahrten nicht leichter. Nach einigen weiteren Stunden Dauerregen war klar: Rekordzeit wird’s keine 😉 Auch Konny Loser (SUI), der zum dritten Mal in Serie siegreich blieb, war heuer rund eine Dreiviertel-Stunde langsamer (und trotzdem 50 Minuten vor den Verfolgern!).  Es gab für die drei Neulengbcher nur ein Ziel: möglichst unbeschadet nach Bad Goisern zurückkommen.

 

 

Während Josef und Karl sich von Hallstatt den steilen Salzberg hinaufkämpften, saß Felix schon etwas leer und müde noch auf einem Parkplatz in Steeg, 20 Kilometer von Hallstatt entfernt, und aß dankbar eine wärmende Nudelsuppe, die ihm sein persönlicher Betreuer (kurz: Papa) organisiert hatte. Nach der Suppe, einem Red Bull (Kombi nur in Ausnahmefällen zu empfehlen 😉 ) und teilweise neuer Wäsch ging es gestärkt auch für ihn weiter.

 

Es folgten die gefühlt längsten Anstiege der ganzen Runde: Salzberg – Rossalm – und ein 400 hm-Hügel. Die trennten unsere Fahrer noch vom herbeigesehnten Ziel. Als dann auch der letzte Berg geschafft war überwog nur noch die Freude. Da war das Wetter ganz plötzlich völlig egal 😉

 

 

Schlussendlich schafften alle drei an diesem Tag, was sehr, sehr viele nicht schafften. 40 Prozent aller Teilnehmer mussten aufgeben. Karl, Josef und Felix können extrem stolz sein, solchen Bedingungen getrotzt zu haben. Josef meinte: „Ich fahre seit über 40 Jahren Radrennen, aber das war das härteste meines Lebens!“

 

Endergebnisse:

Herzliche Gratulation an Karl zum 7. „Finish“ hintereinander und einer für diese Verhältnisse sehr beeindruckenden Zeit von 14:09:05. Hier gibt es seinen ganz persönlichen Bericht zu lesen!

Gratulation auch an Josef, der wieder die M60 dominierte. Seine super Zeit: 14:39:43

Und an Felix, den jüngsten, der nach fast 16 Stunden behaupten konnte: So lange ist fast keiner an dem Tag Rad gefahren 😉

Ergebnis: live-scoring.com

 

Außerdem war Florian Niegl auf der B-Strecke im Einsatz: Er wurde 200. von 727 Finishern.

 

Das Publikum war wie jedes Jahr, trotz des Wetters, unglaublich. Irrsinnige Stimmung, tausende Zuschauer, viele Portionen Nudeln und ein Top organisiertes Rennen machten wiedermal das Wochenende um den 13. Juli zu einem, das man bestimmt länger nicht vergisst. (Felix Pürstl)

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